Die bekannte Aussage des ehemaligen Bundeskanzlers Helmuth Kohl von den“ blühenden Landschaften“, die nach der Wiedervereinigung im Osten entstehen würden, ist im Nachhinein häufig belächelt worden, und sie hat sich allemal als wenig haltbar erwiesen, belegt doch 25 Jahre nach dem Mauerfall die Statistik immer noch krasse Unterschiede hinsichtlich der wirtschaftlichen und sozialen Faktoren zwischen Ost und West. Die berühmte Metapher verweist indessen auch auf einen Assoziationsraum, in dem Natur und Landschaft, d. h. die Umwelt aus Flora und Fauna, teils eine Ressource für Versorgung und Wachstum darstellen, teils einen Lebensbereich bilden, in den der Mensch eingebunden ist und mit dem auch Vorstellungen von Idylle, Harmonie und einem nachhaltigen Lebensstil verbunden sein können. In diesem Aufsatz soll, ausgehend von Grundsätzen der ökokritischen Forschung untersucht werden, welche Rolle Landschafts- und Umweltbeschreibungen in den Texten von Daniela Krien Irgendwann werden wir uns alles erzählen, sowie Julia Schochs Erzählung "Im Delta" aus dem Erzählband Der Körper des Salamanders spielen.