Alternative Archivstrategien sind Interventionen in das kulturelle Gedächtnis. Im besten Fall bringen sie die dominante Geschichtsschreibung ins Wanken und erzeugen ein lebendiges Archiv für Gegenwart und Zukunft. Neben Fragen von Inklusion stellen sich für Film- und Videoarchive besondere Herausforderungen in Bezug auf Materialität und Nachhaltigkeit, Urheberrecht und Ethik. Kann die archivarische Praxis Lücken in archivarischen Sammlungen aufzeigen (oder womöglich schließen)? Ist es so einfach, marginalisierte Gruppen einzubeziehen? Wie lassen sich Ausschlüsse sichtbar machen und wie können Archive Ambivalenzen der Sichtbarkeit thematisieren? Und wie lässt sich mit schwierigem Erbe umgehen? Diese Keynote präsentiert Wege einer veränderten Sammlungspolitik und Zugangsgestaltung im Kontext aktueller gedächtnispolitischer Debatten.