Das Thema dieses Beitrags ist die Übersetzung deutscher Partizipialkonstruktionen ins Schwedische – ein Thema, dem die bisherige Forschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt hat. Die Studie ist sowohl quantitativer als auch qualitativer Natur. Als Korpus dienen deutsche Sachprosatexte und ihre schwedischen Übersetzungen, von denen anzunehmen ist, dass sie im Einklang mit den entsprechenden deutschen beziehungsweise schwedischen Gebrauchsnormen verfasst wurden, eher als dass sie einen spezifischen Autorenstil reflektieren.
Anhand der quantitativen Analyse wird untersucht, ob und inwiefern eine Korrelation zwischen dem Subtyp der Partizipialkonstruktion und der gewählten Übersetzungsstrategie besteht. Ausgehend von den intuitiven Annahmen der einschlägigen Literatur wäre in den schwedischen Übersetzungen ein größerer Anteil an finiten Strukturen zu erwarten, die zur semantischen und syntaktischen Explizierung führen könnten. Das Ergebnis der Studie zeigt allerdings, dass die Übersetzer im hohen Ausmaß nach Strukturerhalt streben. Als frequenteste Übersetzungsstrategie kann die Verwendung einer entsprechenden Partizipialkonstruktion belegt werden, aber auch das strukturerhaltende Adjektiv stellt eine häufig vorkommende Strategie dar. Für die Strategienwahl spielt in der Tat der Subtyp der Partizipialkonstruktion eine Rolle, vor allem im Hinblick auf deren Komplexität. So werden Partizipialkonstruktionen in der schwedischen Übersetzung viel öfter verwendet, wenn der Originaltext eine einfache Partizipialkonstruktion aufweist. Dagegen sind finite Strukturen viel häufiger bei der Übersetzung von erweiterten Konstruktionen. Vorangestellte Partizipialattribute werden dabei oft durch einen Relativsatz wiedergegeben und die freistehenden adverbialen Partizipialkonstruktionen nicht selten durch Hauptsatzstrukturen.